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SEDO


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Was ist SEDO?

SEDO ist eine 1999 in Köln gegründete Online-Handelsplattform für Domains, die von der gleichnamigen SEDO GmbH betrieben wird. Über die Website des Unternehmens können Unternehmen und Privatpersonen Web-Adressen zum Festpreis oder im Rahmen einer Auktion erwerben, zum Verkauf anbieten oder für unbestimmte Zeit parken, um sie zu monetarisieren. Unternehmensangaben zufolge stehen auf sedo.de momentan mehr als 19 Millionen Domains zum Verkauf (Stand: 03/2022) [1]. Damit ist die Plattform nach eigenen Angaben weltweiter Marktführer unter den Domain-Handelsplätzen. Seit 2014 ist die SEDO GmbH eine hundertprozentige Konzerntochter der United Internet AG.

SEDO – Geschichte

1999 gründeten die vier damaligen Studenten Tim Schumacher, Marius Würzner, Ulrich Essmann und Ulrich Priesner die Online-Handelsplattform SEDO. Knapp ein Jahr später wandelten die Gründer ihr neben dem Studium geführtes Projekt in die SEDO GmbH um. 2001 beteiligte sich United Internet an dem noch jungen Start-Up [2]. Im Jahr 2002 eröffnete SEDO mit dem Domain-Parking einen weiteren Geschäftszweig, der es Kunden der Plattform ermöglichen sollte, mit ihren ungenutzten Domains Geld zu verdienen. In den folgenden Jahren begann das Unternehmen nach Großbritannien und in die USA zu expandieren und eröffnete in London und Boston eigene Büros. 2006 führt SEDO Domainauktionen ein [3]. Durch das neue Versteigerungsformat sollten Verkäufer die Möglichkeit erhalten, noch höhere Preise für ihre Web-Adressen zu erzielen. Gleichzeitig zielten die Domainauktionen darauf ab, eine höhere Aufmerksamkeit für den Online-Handelsplatz zu generieren. Die Auktionen verfehlten ih-re Marketingwirkung nicht, denn noch im selben Jahr wuchs der Angebots-Katalog von SEDO erstmals auf über 3 Millionen Domains [4].

2007 setzte die SEDO GmbH ihren Expansionskurs fort und übernahm unter anderem den US-Konkurrenten GreatDomains, der bis dahin zu dem börsennotierten US-Konzern VeriSign gehörte [5]. Ein weiterer Meilenstein für die Domain-Handelsplattform war der Start von SedoMLS (MLS = Multi Listing Service) [6]. Dadurch bekamen Domainbesitzer erstmals die Möglichkeit, ihre Web-Adressen über ein weltweites Verkaufsnetzwerk zum Verkauf anzubieten. Laut den Angaben von SEDO sollte sich die Verkaufsgeschwindigkeit dadurch um den Faktor 3 erhöhen. Für globale Aufmerksamkeit sorgte die Online-Handelsplattform im Jahr 2011 mit dem Verkauf der Domain „Sex.com“, die für 13 Millionen US-Dollar den Besitzer wechselte und dafür sogar einen Eintrag im Guinnessbuch der Rekorde als „Teuerste Domain aller Zeiten“ erhielt [7].

Nachdem die Anteile an der SEDO GmbH über die Jahre mehrfach ihre Besitzer wechselten, übernahm die United Internet AG die Online-Domainbörse im Jahr 2014 zu 100 %. Nach eigenen Angaben bietet das Unternehmen heute (Stand 03/2022) mehr als 19 Millionen Domains über seine Plattform zum Verkauf an und verwaltet rund 4 Millionen geparkte Domains. Darüber hinaus gibt SEDO an, über mehr als zwei Millionen registrierte Kunden zu verfügen und weltweit rund 130 Mitarbeiter zu beschäftigen.

Funktionsweise

SEDO bietet Kunden verschiedene Wege an, um mit Domains Handel zu betreiben. Voraussetzung für das Handeln auf dem Marktplatz ist ein durch SEDO bestätigtes Kundenkonto.

Sofortkauf

Die einfachste Form eine Domain zu kaufen oder zu verkaufen ist der Sofortkauf. Bei dieser Form des Domainhandels stellt der Verkäufer seine Web-Adresse als Festpreisangebot ein. Dies ist für den Verkäufer in der Regel kostenlos. Interessiert sich ein Käufer für die Domain, kann er sie wie in einem Onlineshop erwerben. SEDO tritt in diesem Fall als eine Art Treuhänder auf, der die Zahlung über-wacht und nach erfolgreicher Zahlungsabwicklung den Transfer der Domain in die Wege leitet. Mit dem erfolgreichen Verkauf der Domain fallen für den Verkäufer Gebühren zwischen 10 und 20 % des Bruttoverkaufspreises an. Die genaue Höhe hängt davon ab, ob die Domain zuvor bei SEDO geparkt war oder nicht. Bei geparkten Domains ist die Gebühr niedriger.

Preisverhandlung

Bei der Angebotsform Preisverhandlung können Verkäufer ihre Domain ohne Preisangabe listen lassen. Als Basis können sie jedoch einen Mindestpreis angeben. Kaufinteressenten haben nun die Möglichkeit, dem Verkäufer ein Angebot zu machen. Dabei können sie den geforderten Mindestpreis einsehen und ihr Angebot entsprechend gestalten. Der Verkäufer hat nun die Möglichkeit, das Angebot zu akzeptieren, ein Gegenangebot zu machen oder auch die Verhandlungen abzubrechen. Akzeptiert er das Angebot, kommt es zu einem Verkauf, bei dem SEDO wieder als Treuhänder auftritt und Gebühren anfallen.

Marktplatz-Auktion

Bei einer Marktplatz-Auktion können Verkäufer ihre Domain ähnlich wie bei der Preisverhandlung zu einem Preis auf Verhandlungsbasis anbieten. Die Besonderheit ist hier jedoch, dass Verkäufer das Listing nach dem Eingang eines Angebots in eine Auktion umwandeln können. Auf diese Weise haben auch andere Interessenten die Möglichkeit, auf die Domain zu bieten. Kommt es zu einem erfolgreichen Verkauf, fallen Gebühren bei SEDO an.

Direkt-Auktion

Bei SEDOs Direktauktion können Verkäufer ihre Domain direkt als Auktion starten. Anders als bei der Marktplatz-Auktion fallen hierfür bereits beim Einstellen Gebühren an. Diese belaufen sich laut SEDO auf mindestens 59 Euro (Stand: 03/2022). Zusätzlich fallen bei einem Verkauf Gebühren an, deren Höhe sich nach dem Verkaufserlös richtet. Um einen Verkauf unter Wert zu vermeiden, können Verkäufer beim Einstellen einer Direkt-Auktion einen Mindestpreis angeben [8].

Domain-Parking

Seit 2006 bietet SEDO das sogenannte Domain-Parking an.

Mit dem Service haben Domainbesitzer die Möglichkeit, ihre ungenutzten Web-Adressen zu Geld zu machen, ohne sie verkaufen zu müssen. Stattdessen werden bei jedem Aufruf thematisch zur Domain passende Anzeigen ausgespielt.

Klickt ein Besucher auf diese Anzeigen, erhält der Domainbesitzer von SEDO eine Vergütung (meist wenige Cent pro Klick). Sobald ein bestimmter Betrag erreicht ist, kann sich der Domaininhaber das Geld via PayPal auf sein Konto auszahlen lassen. Die Nutzung des Domain-Parkings ist kostenlos. Besitzern eines großen Domain-Portfolios (>1.000 Domains) bietet SEDO besondere Konditionen an [9].

Broker-Service

Sowohl für Käufer als auch Verkäufer von Domains bietet SEDO einen Broker-Service an. Dieser umfasst die Domain-Vermittlung und die Domain-Vermarktung. Bei der Domain-Vermittlung können Kunden SEDO damit beauftragen, ihre Wunsch-Domains für sie zu beschaffen. Dabei kann es sich um Domains handeln, die nicht frei auf dem Markt angeboten werden. Für diesen Service verlangt SEDO eine einmalige Gebühr bei Auftragsannahme sowie eine prozentuale Provision bei erfolgreicher Vermittlung.

Bei der Domain-Vermarktung übernimmt SEDO den gesamten Verkaufsprozess. Dabei muss es sich in der Regel um Premium-Domains handeln, die Aussicht auf einen hohen Verkaufserlös haben. Kommt es zu einem Verkauf, erhebt SEDO eine anteilige Verkaufsprovision [10].

Geparkte Domains und SEO

Viele Jahre galten vormals geparkte Domains als Problem für SEO. Das erklärte 2014 auch der ehe-malige Chef des Google Web-Spam-Teams, Matt Cutts in einem Video [11]. Mittlerweile hat Googles John Muller jedoch bestätigt, dass sich geparkte Domains mit der Zeit erholen und ebenfalls gute Rankings erreichen können [12].

SEDO Domain-Marktplatz – https://sedo.com/de/

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